
Newsarchiv: Anthropogeographie // Human Geography
Jahr 2025
Reallabor ZEKIWA Zeitz: Modellprojekt für zirkuläres Bauen startet mit offizieller Bescheidübergabe
19.06.2025: Das Reallabor ZEKIWA Zeitz revitalisiert das Areal der ehemaligen Kinderwagenfabrik als Modellprojekt für ästhetisch vorbildliches, nachhaltiges und zirkuläres Bauen nach den Kriterien des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB): beautiful – sustainable – together.
Am Donnerstag, den 19. Juni 2025, übergab Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff vor Ort auf dem ZEKIWA-Areal den Zuwendungsbescheid für das NEB-Projekt „Reallabor ZEKIWA Zeitz“ an die Verbundpartner des Reallabors, bestehend aus der Stadt Zeitz, der Hochschule Anhalt, der Stiftung Bauhaus Dessau, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Forum Rathenau e. V.
Transformation durch Gestaltung, Forschung und Teilhabe
Das Reallabor ZEKIWA Zeitz ist ein Beispiel für lebendige, inklusive und klimagerechte Stadterneuerung sowie für eine gelungene gemeinschaftsorientierte Revitalisierung eines Industriedenkmals. Im Mittelpunkt steht die aktive Einbindung der lokalen Akteurinnen und Akteure durch transparente und inklusive Prozesse.
Der ganzheitliche Ansatz verbindet künstlerische Gestaltung, innovatives Design und nachhaltige Bauweisen. Die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Partnern generiert Synergien und fördert die Entwicklung neuer Ideen. Das Projekt steht als Modellvorhaben im Kontext des tiefgreifenden Strukturwandels der Region. Die Verbundpartner befinden sich zudem im Austausch mit weiteren Braunkohlerevieren und Regionen des Strukturwandels in Europa. Methodisch und ideell wird der Kreis zwischen den Werten des Neuen Europäischen Bauhaus und dem historischen Bauhaus und seinen Werkstätten geschlossen. Das Reallabor ZEKIWA Zeitz ist neben den angewandten Projekten das einzige „Reallabor“ der sachsen-anhaltischen NEB-INITIATIVE und zugleich das größte NEB-Projekt Sachsen-Anhalts.
Das Reallabor wird getragen von einem interdisziplinären Verbund aus:
• Hochschule Anhalt
• Stiftung Bauhaus Dessau
• Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
• Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
• Stadt Zeitz
• Forum Rathenau e. V.
Diese Institutionen bündeln ihre Expertise aus Architektur, Design, Kunst, Sozial-, Ingenieur- und Kulturwissenschaften, um gemeinsam neue Ansätze für nachhaltige Stadtentwicklung zu schaffen.
Ein Meilenstein für die Zukunft – feierliche Übergabe und gemeinsamer Aufbruch
Die feierliche Übergabe des Förderbescheids von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff markierte einen bedeutenden Meilenstein für das Reallabor ZEKIWA Zeitz. In Anwesenheit der Vertreterinnen und Vertreter der Projektpartner und regionaler Institutionen wurde der Moment der Übergabe unter medialer Begleitung auf dem ZEKIWA-Areal begangen. „Wir wollen den Strukturwandel in der Kohleregion zu einer Erfolgsgeschichte machen. Aus Altem soll Neues entstehen mit guten Perspektiven für die Menschen in der Region. Hierfür sind innovative Ideen gefragt, die Industriebrachen mit neuem Leben erfüllen und ein freundliches Wohnumfeld schaffen. Das Reallabor ZEKIWA wird dafür wichtige Impulse liefern“, sagte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff. Die Veranstaltung war geprägt von inspirierenden Worten, einem offenen Austausch und einem starken Gemeinschaftsgefühl, ganz im Sinne der Werte des Neuen Europäischen Bauhauses. Oberbürgermeister Christian Thieme sagte zum Hintergrund: „Bis zur politischen Wende war ZEKIWA der Platzhirsch deutscher Kinderwagenindustrie und Europas größte Kinderwagenfabrik. Etwa 2.200 Menschen waren hier beschäftigt. In Spitzenzeiten liefen in Zeitz jährlich 450.000 Kinderwagen und 160.000 Puppenwagen für das In– und Ausland vom Band. Jetzt ist der Ort Symbolbild für die Transformation im Strukturwandel und mit der Sanierung des Hauptgebäudes, in welchem jetzt das Stadtarchiv untergebracht ist, wurde der erste Schritt zur Reaktivierung des Geländes gemacht. Im Rahmen des Verbundvorhabens ‘Reallabor ZEKIWA Zeitz‘ soll nun ein weiterer Teil des Areals als Modellprojekt für ästhetisch vorbildliches, nachhaltiges und zirkuläres Bauen nach den Kriterien des Neuen Europäischen Bauhauses (NEB) lebendig werden. Mit dem Forum Rathenau e.V., der Hochschule Anhalt, der Stiftung Bauhaus Dessau, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg haben wir für das Vorhaben großartige Partner gewinnen können und freuen uns, dass Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute erste Förderbescheide übergeben hat, so dass wir in Zusammenarbeit mit unseren Projektpartnern die uns gebotene Möglichkeit zur weiteren Reaktivierung und Gestaltung jetzt nutzen können.“ Die Übergabe unterstrich eindrucksvoll die Relevanz des Vorhabens für die Region und die modellhafte Kraft des Reallabors weit über Sachsen-Anhalt hinaus.
Ein Zukunftslabor für Zeitz – gemeinsam gestalten, lokal profitieren
Das Reallabor ZEKIWA Zeitz bringt neue Impulse direkt in den Alltag der Menschen vor Ort: Es entsteht ein Ort, an dem nachhaltige Ideen in die Praxis übersetzt und gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erprobt werden. Dabei stehen soziale Teilhabe, Bildung, Kultur und nachhaltiges Wirtschaften im Fokus. Ob durch Stipendien für co-kreative Kunst- und Designprojekte, temporäre Werkstätten zur Entwicklung ressourcenschonender Kreislaufwirtschaft, Bildungsformate in Kooperation mit lokalen Schulen, die Erforschung und Erprobung von Materialinnovationen oder durch den Ausbau des offenen „Raum der Möglichkeiten“ im Erdgeschoss des ZEKIWA-Gebäudes – das Projekt schafft direkte Mitmach-Angebot und neue kulturelle Räume durch kreative Gestaltungsmöglichkeiten und Formate. In Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern entsteht ein lebendiges Reallabor. Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich mit ihren Ideen und Fähigkeiten aktiv einzubringen: in Schulprojekte, im Stadtraum oder bei der Gestaltung neuer Freiflächen für Biodiversität und Begegnung. Eine interaktive digitale Plattform, Workshops und internationale Summerschools verbinden lokale Erfahrung mit europäischem Wissen. So entsteht ein neues, inklusives Quartier, das Bildung, Ökologie, Wirtschaft und Gemeinsinn ganz konkret miteinander verbindet – offen, vielfältig und zukunftsfähig. Zeitz wird so zu einem Vorbild dafür, wie Bürgerinnen Bürger und zu Mitgestaltenden im Strukturwandel werden und wie Stadtentwicklung, Klimaschutz und Gemeinschaft Hand in Hand gehen können.
Hintergrund
NEB – die drei Buchstaben stehen für das „Neue Europäische Bauhaus“. Die EU-Initiative flankiert Europas Weg – den GREEN DEAL – in die Klimaneutralität und ruft zum gemeinsamen Handeln auf. Sachsen-Anhalt ist dabei und unterstützt konkrete Ideen und Vorhaben. Im Rahmen der Landesinitiative „#NeueBauhäusler: Sachsen-Anhalt – Gemeinsam für ein Neues Europäisches Bauhaus (NEB)“ sind Fördermittel in Höhe von rund 15,5 Mio. € aus dem Europäischen JTF („Just Transition Fund“ = für den gerechten Übergang) bewilligt worden, weitere 8,8 Mio. € wurden in Aussicht gestellt. Mehr dazu unter www.neuebauhaeusler.com.
Die MLU ist mit dem Teilvorhaben NEB Reallabor ZEKIWA Zeitz MLU Halle-Wittenberg an dem Konsortium in einem Umfang von ca. 1,2 Mio Euro beteiligt.
Weitere Informationen dazu erteilen Prof. Jonathan Everts und Dr. Markus Bös.
Ausstellung "Vision Mitteldeutschland. 100 Jahre Landesplanung" (bis zum 1. Juni 2025)
16.04.2025: Die am 2. April 1925 in Halle (Saale) gegründete Landesplanung Mitteldeutschland gilt als eine der innovativsten und ersten länderübergreifenden Institution für Raumplanung in Deutschland. Die Landesplanung entstand im Kohle-Zeitalter – jedoch konzipierten die Planer bereits damals auch Entwicklungen für die Zeit nach der Braunkohle. Heute koordiniert die landes- und kommunalgetragene Landesplanung die öffentlichen und privaten Nutzungsansprüche auf Flächen und Infrastrukturen, sie sichert Ressourcen und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten auf: Sie entwickelt Visionen für den Raum.
1932 veröffentlichte die Organisation den einzigartigen Planungsatlas für den mitteldeutschen Industriebezirk, der in der Ausstellung in Teilen präsentiert wird. Die Ausstellung erinnert an den Beginn der Landesplanung in Mitteldeutschland und geht auf das Spannungsfeld von Vision räumlicher Entwicklung und der Planungspraxis ein.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Instituts für Strukturwandel und der Zentralen Kustodie der Universität Halle, kuratiert wurde sie von Prof. Dr. Harald Kegler.
Ort: Universitätsmuseum (Zentrale Kustodie), Universitätsplatz 11 (Löwengebäude), 06108 Halle (Saale), 1. OG
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
neue Publikation erschienen // recently published
08.04.2025: "Connected Heritages. The Inner Life of Penang in the Indian Ocean World" ist der Titel des kürzlich bei Palgrave Macmillan erschienenen Buches von Mareike Pampus.
Die Untersuchung nimmt die historischen und gegenwärtigen Verflechtungen der malaysischen Hafenstadt George Town (Penang) im Kontext des Indischen Ozeans in den Blick. Im Mittelpunkt stehen die Alltagspraktiken und Erinnerungskulturen zweier Peranakan-Gemeinschaften, deren soziale und kulturelle Identitäten im Spannungsfeld von Diaspora, Lokalisierung und maritimen Netzwerken verhandelt werden.
Mit einem ethnographisch dichten Zugang leistet das Buch einen Beitrag zur Anthropologie des Alltags sowie zur Debatte um transnationale und ozeanische Perspektiven in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Eine günstigere Paperback-Ausgabe erscheint Ende des Monats beim Verlag SIRD/Gerakbudaya in Malaysia und Singapur.
neue Publikation erschienen // recently published
14.02.2025: "Life in the ruins of a post-mining landscape: The co-constitutive character of human and non-human action in land restoration" | kritisk etnografi – Swedish Journal of Anthropology 2024, Vol. 7, no 1, p. 81-100 | Mareike Pampus | PhD, Lecturer in Human Geography, Martin Luther University Halle-Wittenberg
Jahr 2024
neue Publikation erschienen // new publication released
08.12.2024: In der MLU Human Geography Working Paper Series ist die neue Publikation "The Failure of Transnational Retirement Migration on the Example of German Retirees in Thailand" erschienen // Recently published "The Failure of Transnational Retirement Migration on the Example of German Retirees in Thailand"
neue Publikation erschienen // new publication released
06.12.2024: In der MLU Human Geography Working Paper Series ist kürzlich die Studie "Wer kommt denn da? – Gründe für Zuwanderung im ländlichen Sachsen-Anhalt anhand von vier Beispielgemeinden" erschienen // Recently published "Wer kommt denn da? – Gründe für Zuwanderung im ländlichen Sachsen-Anhalt anhand von vier Beispielgemeinden"
Strukturwandel: Forschungscenter JTC präsentiert sich am 05.12.2024 erstmals in Zeitz
29.11.2024: Forschung zu Kreislaufwirtschaft, New Work und Nachhaltigkeit: Das "European Center of Just Transition Research and Impact-Driven Transfer" (JTC) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) präsentiert sich am Donnerstag, 5. Dezember 2024, erstmals der Öffentlichkeit. Die Veranstaltung findet in den Klinkerhallen in Zeitz (Burgenlandkreis) statt und richtet sich an Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ziel des Centers ist, forschungsbasierte Lösungen für den Strukturwandel in Sachsen-Anhalt zu entwickeln. Das JTC wird mit rund 21,5 Millionen Euro im Rahmen des "Just Transition Fund" – Fond für einen gerechten Übergang - der Europäischen Union gefördert.
„Klarer Blick für Fragestellungen im Revier“
05.04.2024: Drei Tage lang hat bei der Konferenz „Transformative Praxis“ an der Universität Halle der Strukturwandel im Mittelpunkt gestanden – verbunden mit Antworten auf die Frage, wie neue Partnerschaften zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik in der Region ausgestaltet werden können. Zum Auftakt überbrachte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann nicht nur Grußworte, sondern einen Förderbescheid in Höhe von 21,5 Millionen Euro.
Transformative Praxis: Konferenz für Wissenschaft, Transfer und Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier
25.03.2024: Das Mitteldeutschen Revier befindet sich inmitten eines tiefgreifenden Strukturwandels. Unterstützt durch das Strukturstärkungsgesetz des Bundes und den Europäischen Just Transition Fund entstehen neue Perspektiven sowie neue Partnerschaften zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik in der Region. In diesem Kontext findet vom 3. bis 5. April 2024 die Konferenz "Transformative Praxis" an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) statt, die diese Akteure zusammenbringt. Eröffnet wird sie mit einem Keynote-Vortrag von Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann.
Neue Impulse für Strukturwandel: Ministerpräsident übergibt Förderbescheid
08.03.2024: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute an der Universität den Förderbescheid für die „Agentur für Aufbruch“ übergeben. Das Kooperationsprojekt des Instituts für Strukturwandel und Nachhaltigkeit (HALIS) der MLU und der Werkleitz Gesellschaft e.V. wird mit rund zwei Millionen Euro unterstützt. Es soll dabei helfen, neue Impulse für einen gelungenen Strukturwandel in Sachsen-Anhalt zu erarbeiten.
Stadt, Land, Fluss: Ausstellung zu 150 Jahren Geographie an der Uni Halle noch bis zum 24. März 2024
23.02.2024: Jetzt noch die Gelegenheit nutzen und eine Reise durch 150 Jahre Geographie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) unternehmen!
Noch bis zum 24. März 2024 zeigt eine Sonderausstellung unter dem Titel "Stadt, Land, Fluss. 150 Jahre Geographie in Halle" die Entwicklung, Arbeitsweisen und gesellschafltiche Relevanz des Faches Geographie.
Zu sehen gibt es neben historischen und aktuellen Dokumenten auch Karten und Exponate, wie zum Beispiel ein Spiegelstereoskop zur dreidimensionalen Darstellung von Luftaufnahmen in der Fernerkundung.
Ausstellung: "Stadt, Land, Fluss. 150 Jahre Geographie in Halle"
6. Dezember 2023 bis 24. März 2024
Löwengebäude, 1. OG, Sonderausstellungsraum
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Weitere Informationen unter [mehr...]
Jonathan Everts: Was wandelt sich im Strukturwandel? - Mitschnitt Vortrag vom 29.11.2023
20.02.2024: Nach dem Strukturwandel ist vor dem Strukturwandel. In Ost- wie Westdeutschland befinden sich die Wirtschaft und ihre Sektoren seit Jahrzehnten im Umbruch. Während Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und der Industrie weniger werden, nimmt der Dienstleistungssektor zu. Dieser Prozess verlief kontinuierlich, aber teilweise auch in starken Schüben, wie in Ostdeutschland in den Jahren nach 1990. Was ist also neu am aktuellen Strukturwandel und was bedeutet er für Mitteldeutschland?
Das Studium universale ist eine Vorlesungsreihe an der Universität Leipzig, die jedes Semester unter einem neuen Oberthema stattfindet. Im Wintersemester 2023/2024 widmete sich die öffentliche Ringvorlesung den zahlreichen transformativen Prozessen der Gegenwart. „Leben im Umbruch“ - Wird sich unser Leben grundlegend verändern? Und wenn ja, wie wird die Welt von morgen aussehen?
Unter [mehr...] ist der Mittschnitt des Vortrags von Prof. Dr. Jonathan Everts mit dem Titel "Was wandelt sich im Strukturwandel?" vom 29.11.2023 abrufbar.